Forschungsfeld

Wissenschaftliche Textkompetenz & Sprachkultur

Wissenschaft schafft Wissen. Wissenschaftliche Erkenntnisse basieren aber immer auch auf Kooperation und Kommunikation und müssen selbst wieder kommuniziert werden. Wir setzen uns daher sprach- und wissenschaftskritisch mit Fragen von Textkompetenz und Sprachkultur in der Wissenschaft auseinander.

Ob innerhalb des eigenen Faches, über Fächergrenzen hinweg oder im Blick auf Öffentlichkeit und Medien: Wissenschaftler:innen brauchen nicht nur eine spezifische Fachkompetenz, sondern auch eine breite Kommunikationskompetenz. Wie lässt sich genauer beschreiben, was zu einer solchen Kommunikationskompetenz alles gehört – und wie lässt sie sich als Textkompetenz im Zuge der wissenschaftlichen Qualifikation schulen? Die Idee einer wissenschaftlichen Sprachkultur steht zudem für eine grundlegende Perspektive, die auch unsere Arbeit in den anderen Forschungsfeldern prägt.

Neugierig geworden? Zu diesem Schwerpunkt gehören zum Beispiel folgende Projekte:

Die diskursive Aushandlung von Transdisziplinarität. Projektkommunikation im Spannungsfeld von transdisziplinärem Anspruch und disziplinären Rahmenbedingungen

(gefördert durch die DFG 2009-2013)

Welchen Anspruch verbinden Wissenschaftler:innen mit Interdisziplinarität, wenn sie sich für ein fachübergreifendes Projekt zusammentun? Wie werden bei der Antragstellung konkret Forschungsfragen, Theorien und Methoden ausgehandelt? Wir haben ein Projekt von Physiker:innen und Politikwissenschaftler:innen zur Proliferationsresistenz von Fusionsreaktoren linguistisch begleitet und anhand von Textanalysen und Interviews untersucht, wie insbesondere bei der Antragstellung Verständigung ausgehandelt wurde.

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Förderung der Textkompetenz von Nachwuchswissenschaftler:innen in den Naturwissenschaften

(gefördert durch Klaus Tschira Stiftung 2018-2022)

Nichtwissen, Zweifel, Kontroversen – mit alledem sind Wissenschaftler:innen im Rahmen ihrer Forschung konfrontiert. Wissenschaftliche Erkenntnisse und eigene Forschungspraxis müssen immer wieder erklärt, begründet und unter Umständen sogar verteidigt werden. Welche kritischen Kommunikationssituationen lassen sich identifizieren, wenn man erfahren Wissenschaftler:innen und Journalist:innen nach ihren Erfahrungen miteinander befragt? Welche Empfehlungen und Kommunikationsstandards lassen daraus ableiten, um insbesondere die Text- und Medienkompetenz junger Naturwissenschaftler:innen zu fördern?

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Weitere Forschungsfelder

Wissen & Wissenschaft für Kinder

Kinder sind neugierig. Kinder stellen Fragen, um die Welt zu verstehen. Spielerisch lernen sie von ihrer Umgebung – und aus den unterschiedlichsten Medienangeboten. Wie wird dies für die Wissensvermittlung außerhalb der Schule genutzt?

Ökolinguistik – Klimawandel und Biodiversität

Klimawandel und der Verlust von Artenreichtum – zwei hochrelevante Problemfelder, zu deren Bewältigung die Wissenschaft beitragen kann. Dafür ist ein interdisziplinäres Vorgehen notwendig. Wie können Wissenschaft und Praxis hier zusammenarbeiten? Und welche Werthaltungen bestimmen die öffentlichen Debatten?

Wissenschaft zwischen Medien & Politik

„Aber zu Beginn der Pandemie haben Sie noch etwas ganz anderes gesagt!“ – Forschung ist ein Prozess, wissenschaftliche Erkenntnisse sind oft vorläufig. Medien und Politik erwarten aber ein möglichst gesichertes Wissen von der Wissenschaft – wie gehen Forscher:innen damit um?